StagePool-Gründerin Anna-Clara Blixt Modin im Gespräch

Liebe Anna,

Vor einigen Jahren hast Du StagePool gegründet und wenige Zeit später erfolgreich nach Deutschland gebracht. Wie kamst Du auf die Idee eine solche Plattform aufzubauen? Kam die Idee eher über Nacht oder war es ein langandauernder Prozess?

Ich war Schauspielerin in einem kleinen Theater in Schweden. Und ich bin auf diese Idee gekommen, weil ich selber auf der Suche nach Arbeit war – im Prinzip stand ich etwa 10% meiner Zeit auf der Bühne und zu 90% habe ich eigentlich immer nach Arbeit gesucht.

Dann habe ich mir gedacht, dass ich bestimmt nicht allein mit diesem Problem bin und habe mir Papier und Stift genommen und mit zwei Jobs angefangen… Im Jahr 2000, zu Beginn der Internet-Phase, habe ich dann Thomas Flores getroffen und wir haben beschlossen, unsere Idee über eine Internetplattform anzubieten. Wenige Zeit später bin ich über Deutschland geflogen und dachte mir, in Schweden gibt es nur Bäume und rote Häuser – hier wohnen ja wirklich viele Menschen, hier muss ein besserer Markt sein! J

Ich mag die Deutschen sehr gerne. Nachdem ich die Möglichkeit hatte Björn Ulvaeus von ABBA zu sprechen und ihn als Investor zu gewinnen, bin ich nach Deutschland gekommen und habe angefangen. Es läuft wirklich gut in Deutschland und ich freue mich immer wieder sehr darauf, in Köln bei meinem deutschen Team zu sein und auch den deutschen Mitgliedern bei der Erfüllung ihrer Träume zu helfen.

Was macht für dich StagePool aus?

Es ist einfach mein Baby, es bedeutet alles für mich. Ich lebe, esse und bin StagePool… Natürlich erfordert es viel Geduld und Leidenschaft aber es ist einfach unglaublich motivierend diese tolle Entwicklung zu sehen – es gibt eigentlich nichts Schöneres!

Was waren die größten Schwierigkeiten auf dem Weg, StagePool zu gründen?

Also man sollte nicht unterschätzen, dass es länger dauert als man denkt und dass es viel mehr Geld kostet. Zudem muss man die Mentalität der Kunden und Partner verstehen und versuchen Kommunikationsschwierigkeiten zu bewältigen. Nur dann kann man zum Kunden und in den Markt kommen. Man muss die richtigen Leute finden. Das dauert zwar sehr lange aber ist eine notwendige Investition und die einzig wahre Möglichkeit um erfolgreich zu sein! Es geht darum, dass dein Team die passende Art hat und die richtigen Bausteine für StagePool legt… Das ist sehr wichtig und nicht zu unterschätzen.

Was war dein schönster Moment als Gründerin von StagePool?

Es gibt viele... Einer war, als Björn Ulvaeus zu uns nach Hamburg kam und das StagePool Stipendium in Höhe von 1000 Euro an unsere besten Mitglieder verliehen hat.

Und eigentlich ist es immer etwas Besonderes, wenn wir die beiden Teams aus Schweden und Deutschland zusammenbringen und merken, was für tolle Leute es sind…

Genauso, wie ich auch jeden Augenblick genieße, wenn Produzenten anrufen und uns erzählen, dass sie die beste Person für ihren Job gefunden haben oder unsere Mitglieder berichten, dass sie jetzt eine Arbeit gefunden haben. Dafür bin ich da und ich möchte gerne so vielen Künstlern wie möglich helfen. Dafür sind wir alle da. Wir möchten auf unsere Mitglieder und Produzenten hören, wir müssen herausfinden, was sie sich wünschen. Wenn wir nicht auf sie hören, können wir nach Hause gehen. Es ist ein immerwährender Prozess, sich zu entwickeln, konstant dazu zu lernen und wir müssen uns immer und immer weiter verbessern. Das ist unglaublich wichtig!

Woher kommen eigentlich die ganzen Inserate? Und woher weiß man, dass das auch seriöse Angebote sind?

Wir stehen in Kontakt mit über 3500 Produzenten. Alle Inserate werden von unserem Content-Team eingeholt und wir sprechen täglich mit hunderten Produzenten um die richtigen Leute zu finden. Wir wollen die richtigen Menschen für die Jobs finden, nicht einfach nur eine möglichst große Anzahl an Bewerbern haben. Daher legen wir wert auf gute Ausschreibungen mit einer möglichst großen Vielfalt – von Musical-Hauptrollen zu Kino-Jobs, top bezahlte Werbeverträge oder Abschlussfilme – alles ist dabei.

Was ist deine Vision von StagePool für die nächsten fünf Jahre?

Mein Fokus und meine Vision ist es, die Möglichkeiten für Künstler und Produzenten stets zu entwickeln und zu verbessern. Und die Geschäftsidee ist es, die beste Job-Plattform für Menschen in der Unterhaltungsindustrie zu sein.

Was machst Du gerne, wenn Du abends das Büro verlässt und am Wochenende mal etwas Zeit für dich hast?

In einem Sommerhaus in Schweden mit meiner Familie Zeit verbringen…

Vielen Dank für das Interview, Anna!